
Von der Angst zum Vertrauen: Training für Hunde mit negativen Erfahrungen mit anderen Hunden
, Von Michael van Wassem, 7 min Lesezeit
, Von Michael van Wassem, 7 min Lesezeit
Ein Hund, der Angst vor anderen Hunden hat – das kommt leider häufiger vor, als man denkt. Manchmal liegt die Ursache auf der Hand, wie ein Beißvorfall oder eine aufdringliche Begegnung. Manchmal ist es eine Reihe stressiger Erlebnisse, die Ihren Hund nach und nach immer zurückhaltender gemacht haben. Was auch immer die Ursache ist, es ist schmerzhaft, Ihren Hund so angespannt zu sehen. Glücklicherweise können Sie die Situation mit der richtigen Herangehensweise deutlich verbessern.
In diesem ausführlichen Blogbeitrag erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie das Selbstvertrauen Ihres Hundes stärken können. Er enthält Beispielszenarien, eine Checkliste für Ihre Reise, eine Druckvorlage und Ratschläge eines Verhaltenstherapeuten.
Hunde können aus folgenden Gründen Angst vor anderen Hunden entwickeln:
Ein Beißvorfall oder Kampf
Ein aufdringlicher oder aktiver Hund, der Grenzen überschritten hat
Eine harte Korrektur während eines vorherigen Treffens
Mangelnde Sozialisierung während der Welpenzeit
Langfristiger Stress oder Unsicherheit
Das daraus resultierende Verhalten kann von Erstarren, Wegziehen und Winseln bis hin zu ängstlichem Anspringen oder Bellen reichen. Vor allem aber zeigt Ihr Hund dieses Verhalten nicht freiwillig. Er fühlt sich unsicher.
Zwingen Sie Ihren Hund niemals, mit anderen Hunden zu interagieren. Halten Sie einen Sicherheitsabstand ein, sodass Ihr Hund andere Hunde sehen kann, aber nicht reagieren muss. Denken Sie beispielsweise an einen ruhigen Park oder eine offene Wiese. Halten Sie diesen Sicherheitsabstand ein, auch wenn Sie dafür vorübergehend andere Wege gehen müssen.
🟢 Tipp : Achten Sie genau auf die Körpersprache Ihres Hundes. Gähnen, Zungenlecken, Zittern oder Erstarren sind Anzeichen dafür, dass Ihr Hund angespannt ist.
Nutze die Kraft der Wiederholung und Belohnung. Sieht dein Hund einen anderen Hund aus der Ferne, bleibt aber ruhig? Belohne ihn sofort mit einem Leckerli oder einer fröhlichen Stimme. Du bringst deinem Hund bei: „Wenn ein anderer Hund in der Nähe ist, passiert etwas Positives.“
Üben Sie dies regelmäßig und steigern Sie die Distanz schrittweise. Dies nennt man Desensibilisierung und Gegenkonditionierung – zwei nachweislich effektive Trainingsmethoden für ängstliche Hunde.
Ein freilaufender Hund, der auf Sie losgeht, kann Ihren Fortschritt sofort zunichtemachen. Wählen Sie deshalb Spazierwege mit freier Sicht und meiden Sie überfüllte Hundeparks. Verwenden Sie ein gelbes Halstuch oder eine gelbe Leine als Signal an andere Hundebesitzer: „Lassen Sie Ihren Hund nicht auf uns zukommen.“
Situation 1: Ein freilaufender Hund kommt auf Sie zu
➡️ Stellen Sie sich zwischen Ihren Hund und den anderen Hund. Halten Sie einen großen Abstand und bleiben Sie ruhig. Rufen Sie den anderen Besitzer oder gestikulieren Sie deutlich. Gehen Sie gegebenenfalls um ihn herum.
➡️ Belohnen Sie Ihren Hund sofort , wenn er ruhig bleibt oder Ihren Schutz sucht.
Situation 2: Sie gehen im Park spazieren und ein angeleinter Hund kommt vorbei
Beobachten Sie die Haltung des anderen Hundes. Übernehmen Sie selbst die Führung: Machen Sie einen Bogen um den anderen Hund oder wechseln Sie die Seite (Ihr Hund ist innen).
➡️ Lass deinen Hund nicht schnüffeln, wenn er noch angespannt ist. Ruhe ist wichtiger als Kontakt.
Situation 3: Ihr Hund reagiert auf andere Hunde aus großer Entfernung
➡️ Suche dir einen Trainingsort mit guter Übersicht (zum Beispiel einen Fußballplatz).
➡️ Beginnen Sie damit, Ihren Hund jedes Mal aus der Ferne zu belohnen, wenn Sie einen anderen Hund sehen. Verringern Sie die Distanz schrittweise über mehrere Tage/Wochen. Dies nennt man Desensibilisierung .
🔲 Halten Sie Abstand. Ihr Hund muss sich sicher fühlen, um zu lernen.
🔲 Achten Sie auf Stresssignale (gähnender Hund, hängender Schwanz, Zittern, Zungenlecken).
🔲 Belohnen Sie ruhiges Verhalten immer, auch wenn es nur „Anschauen“ ist.
🔲 Vermeiden Sie belebte oder überfüllte Bereiche, in denen Hunde ohne Leine laufen dürfen.
🔲 Verwenden Sie ein Y-Geschirr mit einer langen Leine für sichere Bewegungsfreiheit.
🔲 Erwägen Sie ein gelbes Band oder Halstuch (Signal: „Abstand halten“).
🔲 Sozialisieren Sie sich nur mit stabilen, ruhigen Hunden unter Aufsicht.
🔲 Vermeiden Sie Bestrafung oder Korrektur für aggressives Verhalten – dies verstärkt die Angst.
🔲 Arbeiten Sie mit kurzen Trainingseinheiten von maximal 10–15 Minuten.
🔲 Sei geduldig und feiere kleine Erfolge!
Sobald Ihr Hund auf Distanz stabiler wird, können Sie kontrollierten Kontakt mit einem ruhigen, stabilen Hund herstellen. Bedenken Sie:
Ein sozialer Hund von jemandem, den Sie gut kennen
Beide Hunde an der Leine, mit ausreichend Platz
Kurze, positive Meetings ohne Druck
Lassen Sie die Hunde parallel zueinander laufen, anstatt direkt aufeinander zuzugehen. Auf diese Weise können sie sich ohne Konfrontation kennenlernen.
Ein Verhaltenstherapeut oder Hundetrainer kann sehr hilfreich sein, insbesondere wenn die Angst tief verwurzelt ist oder Sie bemerken, dass Ihr Hund Schwierigkeiten hat, sich zu erholen. Ein guter Trainer unterstützt Sie mit einem Schritt-für-Schritt-Plan, der auf die Bedürfnisse Ihres Hundes zugeschnitten ist.
Angst lässt sich nicht einfach wegtrainieren. Vertrauen entsteht, wenn ein Hund sich unter Kontrolle fühlt und weiß, dass seine Signale gehört werden. Bestraft man Angst, bestraft man das Einzige, was er noch zu zeigen wagt. Belohnt man Gelassenheit, fördert man die Genesung.
— Lianne van Schaik , zertifizierte Hundeverhaltenstherapeutin
Ein Hund, der Angst vor seinen Artgenossen hat, braucht keine Disziplin, sondern Vertrauen. Bauen Sie es langsam auf. Erzwingen Sie nichts. Und seien Sie sich bewusst, dass jeder Schritt nach vorne – egal wie klein – ein Sieg ist.
Haben Sie einen Hund, der Angst vor anderen Hunden hat? Teilen Sie Ihre Geschichte oder stellen Sie Ihre Frage an klantenservice@fidello.nl – wir helfen Ihnen gerne weiter. Und wer weiß, vielleicht teilen wir Ihre Erfahrungen in einem zukünftigen Blogbeitrag!
Suchen Sie nach Hilfsmitteln wie bequemen Geschirren , langen Leinen oder Leckerlis für unterwegs? In unserer Kollektion „Spazierengehen mit Ihrem Hund“ finden Sie alles, was Sie zum Training eines ängstlichen Hundes benötigen.
Hast du Ergänzungen zu diesem Blog oder Vorschläge, wie man Hunden bei der Traumaverarbeitung helfen kann? Wir freuen uns immer über neue Anregungen, Erklärungen und verbesserte Techniken. Schreib uns gerne eine E-Mail oder WhatsApp.